W o könnten die Bedingungen für ein Medien-Event, das Business und Luxury Lifestyle verbindet, hervorragender sein als in einer der besten Locations Mallorcas? Als Hauptsponsor dieser Veranstaltung in der Balearen-Hauptstadt Palma de Mallorca sorgte der WORLD...
Stefan Koslowski
H
- ans-Peter Wodarz, früherer Sternekoch
- und heute Ikone der internationalen
- Event-Gastronomie hat mit seinen
kulinarischen Spiegelzelten Geschichte geschrieben. Hier treffen sich Sterneküche, Top-Entertainment, Comedy und Artisten auf allerhöchstem Niveau. Dass HPW, wie er von seinen Freunden kurz genannt wird, in den Jahrzehnten seines Schaffens viel erlebt und gesehen hat, verwundert nicht, dabei beinhaltet die Rezeptur zu seiner Biografie alle wichtigen Zutaten für ein spannendes und abwechslungsreiches Leben mit allen Höhen und Tiefen. Doch der Reihe nach:
Zutat 1: Qualität
Bereits mit 14 Jahren beginnt Hans-Peter Wodarz eine Ausbildung als Page in einem der besten Hotels Wiesbadens, dem „Hotel Rose“. Das Trinkgeld von amerikanischen Gästen ist mitunter üppig, dennoch stellt sich nach einem Jahr die Frage „Koch oder Kellner?“, die seine Mutter für ihn beantwortet: „Werde Koch, dann hast Du immer etwas zu essen“. 1965 wird der junge Hans-Peter jahrgangsbester Koch Hessens und möchte gegen den Widerstand seines Vaters („Du gehst nicht zum Feind!“) nach England, um seinen Idolen, den Beatles, näher zu sein. Doch der Aufenthalt in Liverpool währt nur kurz, und nach einem achtmonatigen Umweg über Cornwall findet sich der Jungkoch schnell auf dem europäischen Festland wieder.
Anfang der 1970er Jahr geht HPW als Hertie-Partyserviceleiter nach München, wo 1972 die Olympischen Spiele ausgetragen werden sollen. Kunden sind u.a. das Olympische Komitee und andere namhafte Unternehmen. Der Weg führt ihn noch im selben Jahr zu dem Jahrhundertkoch Eckhart Witzigmann in das legendäre Sterne-Restaurant „Tantris“, wo er als Gast speist und sofort ahnt, dass das die Zukunft ist. Er bewirbt sich bei dem Sterne-Koch und wird sofort genommen. 1975 eröffnete Hans-Peter Wodarz sein erstes eigenes Restaurant „Die Ente im Lehel“ und erkocht sich einen Michelin-Stern. Danach geht es zurück in seine Heimatstadt Wiesbaden, wo er 1979 „Die Ente vom Lehel“ eröffnet und vom Gault-Millau – einem der führenden Restaurantführer weltweit – im Jahr 1982 zum Koch des Jahres gekürt wird. Kein Geringerer als Mitherausgeber Christian Millau reist aus Frankreich nach Wiesbaden, um HPW die Urkunde zu überreichen.
Auch hier geben sich Präsidenten, Fußball-Weltmeister, Hollywood-Stars und Wirtschaftsgrößen schnell die Klinke in die Hand. Die Gästebücher sind voll mit dem Who-is-who aus Politik, Sport und Showbusiness. Und zu fast jeder Widmung fällt HPW eine Episode ein, die berührend oder lustig ist, in jedem Fall unterhaltsam, dennoch: Mit großen Namen hat sich er sich noch nie geschmückt, vielmehr ist ihm der Mensch an sich wichtig, unabhängig vom Promi-Faktor. Und so verwundert es nicht, dass er auf unzähligen Benefiz-Galas Beträge in Millionenhöhe für Bedürftige eingesammelt hat, u.a. für die Gorbatschow-Stiftung, Princess-Grace-Foundation oder die Babylotsen Charité Berlin.
Zutat 2: Kreativität
Doch werfen wir einen Blick weit zurück, wir befinden uns inmitten der 1980er Jahren. Der große Restaurant-Kritiker Wolfram Siebeck stellt fest, dass die deutsche Zunge das Laufen lernt, es gibt bereits einige Sterne-Restaurants in der ehemaligen Gastrowüste Deutschland, und auch das Restaurant des Sternekochs Hans-Peter Wodarz in Wiesbaden ist jeden Tag gut besucht. Die Gäste dinieren vom Feinsten und lassen es sich gut gehen, allerdings ist die Stimmung in dem Restaurant alles andere als lebensfroh, tendiert eher in Richtung Gefrierpunkt als in Richtung Siedepunkt. Einige Gäste profilieren sich sogar als geborene Besserwisser und zücken das mitgebrachte Weinthermometer, um dem Sommelier zu demonstrieren, dass der Wein um 0,5 Grad zu warm sei – der Sommelier dagegen zieht sein Thermometer, um zu beweisen, dass der Gast irrt.
Ansonsten schweigen sich die Gäste – meistens betuchte Ehepaare – vor lauter Stiletikette an. Der Patron kennt das aus Frankreich und Italien ganz anders. Dort sitzen Familien am Tisch, unterhalten sich und lachen, während sie die zahlreichen Gänge genießen. Wenn bei unserem Nachbarn Spaß und Genuss offenbar gut zusammenpassen, so ist das auf unserer Seite des Rheins zu der Zeit nicht denkbar. Eines Abends ist es Hans-Peter Wodarz zu viel mit der Todesstille in seinem Restaurant, und so ruft er im benachbarten Staatstheater Wiesbaden den Intendanten an und bittet diesen, am folgenden Wochenende einen Opernsänger, eine Opernsängerin sowie einen Schauspieler vorbeizuschicken, damit diese die Gäste bei dem Servieren zwischen den Gängen mit Darbietungen unterhalten und so eine lebendigere Stimmung entsteht. Das Ganze ist in kurzer Zeit ein Riesenerfolg – und der Startschuss für Gastro-Events der ganz besonderen Art in „Der Ente vom Lehel“: Sterneküche trifft auf hochklassiges Varieté, und das ist ganz nach dem gehobenen Geschmack des Publikums. Das Schweigen der Schlemmer ist vorbei.
Wie kreativ Hans-Peter Wodarz auch jenseits der Kochtöpfe sein kann, zeigt 1976 die Gründung des Committee 2000, welches das visionäre Ziel hat, die Menschen auf den Millenniumswechsel vorzubereiten, der immerhin noch über 20 Jahre entfernt war. Gründungsmitglieder sind unter sechs Stammgästen der „Ente im Lehel“ der Komponist Michael Kunze, der Psychologe Georg Sieber sowie der Journalist Max Schulze-Vorberg. Sie begeisterten auch die weltberühmten Künstler Josef Beuys und Andy Warhol für dieses ungewöhnliche Projekt: Beuys stellte einen eigens entworfenen Kalender und Warhol eine 2000er-Auflage eines Siebdrucks zur Verfügung. Für den Fall, dass es im Jahr 2000 nichts mehr zu trinken gegeben hätte, wurden sicherheitshalber 2000 Magnum-Flaschen 1975er Krug-Champagner eingemauert. Aus der Zeit mit Andy Warhol stammt Hans-Peter Wodarz´ berühmteste Gericht „Dialog der Früchte“, dessen erste Version vom US-Künstler persönlich verschliert wurde.
Nicht minder kreativ war 1987 die Idee, 40 Sterneköche anlässlich des 40. Geburtstag von Bernhard Paul, dem Roncalli-Gründer und damaligen Weggefährten von HPW zu organisieren. In den Zelten des Roncalli-Zirkus’ wurde quasi der erste Großversuch eines Restaurant-Theaters gestartet. Mit dem legendären Gourmet-Caterer Gerd Käfer organisierte HPW die Veranstaltung, bei denen Bernhard Pauls Lieblingsgericht Wiener Schnitzel von den 40 Sterneköchen kredenzt wurde.
Zutat 3: Optimismus
Dann nimmt die Erfolgsgeschichte von Hans-Peter Wodarz weiter seinen Lauf, zuerst 1990 unter dem Titel Panem et Circences. Der Zuspruch in Deutschland ist so groß, dass HPW international expandieren möchte: 1992 geht es nach Barcelona zu den Olympischen Spielen. Sein nächstes Projekt Pomp, Duck and Circumstance folgt 1993, später geht es damit in die USA nach New York und 1996 zu den nächsten Olympischen Spielen nach Atlanta. Danach beendet HPW seine Aktivitäten im Ausland und konzentriert sich wieder ganz auf Deutschland und startet mit Hilfe des Kanadiers Guy Laliberté, dem Gründer des weltberühmten Cirque de Soleil, seine Shows in Deutschland – ebenso mit Franco Dragone, einem der erfolgreichsten Theater- und Showregisseure, der bereits 1993 für die erste Show verantwortlich war.
Die ZEIT titelte damals „Wodarz macht jetzt Kindergeburtstag für Erwachsene!“ Mit diesem Rezept begeistert Hans-Peter Wodarz seit 2008 als Mitglied der Palazzo-Family mit Top-Restauration und Varieté wieder das Publikum, die sich die Show unter der kulinarischen Regie von Mitgastgeber, Sternekoch und Küchenchef Kolja Kleeberg schmecken lassen.
Zutat 4: Humor
Wenn HPW erzählt, spürt der Zuhörer sofort, dass er einen großen Sinn für feinen Humor hat. Unaufgeregt, aber mit wachen Augen erzählt er lebhaft und man merkt, dass ihn auch nach zahlreichen Jahren die viele Anekdoten immer noch amüsieren und zum Lachen bringen. Überhaupt mag Humor wohl die wichtigste Zutat in einem bewegten Leben sein, und so geht es endlich nach zwei Jahren Stillstand durch Corona wieder auf zu neuen Höhen:
Ab November 2022 startet die Palazzo-Show endlich wieder in fünf Städten: Berlin, Hamburg, Stuttgart, Nürnberg und Wien stehen auf der kulinarischen Landkarte. „Die Nachfrage ist bereits seit dem Frühjahr sehr groß“, stellt HPW voller Vorfreude fest. „Die Menschen wollen endlich wieder zusammenkommen und gemeinsam etwas erleben, Spaß haben und genießen. Da sind Sterne-Gastronomie und Top-Varieté hervorragende Zutaten für einen gelungenen Abend“, ist er überzeugt. Auch Firmen- und Weihnachtsfeiern sowie Neujahrempfänge werden im Palazzo individuell ausgerichtet.
Die neue Show heißt “Eskapaden”, die von der künstlerischen Leiterin Steffi Haberl unter der Regie von Verena Schmidt und Aitor Basauri inszeniert wird. Das Gespann hat schon bei einigen Palazzo-Shows erfolgreich zusammen Regie geführt. Im neuen Programm 2022/23 vermengen sich Comedy und Cuisine zu einem schillernden Gesamtkunstwerk. Seite an Seite begeistern hier atemberaubende Artisten geniale Comedians und großartige Musiker, die ihre verschiedenen Talente in vollen Zügen ausschöpfen. Viele der Künstler hatten bei dem weltberühmten Cirque du Soleil internationale Engagements.
Und für diejenigen, die Geschmack an dem bunten Leben von HPW gefunden haben, hat der Entertainment-Gastronom noch eine Überraschung parat: 2023 wird er nicht nur 75 Jahre jung, sondern veröffentlicht auch ein Buch mit seinen Memoiren, in der er seine spannende Lebensgeschichte beschreibt. Und keiner weiß besser als Hans-Peter Wodarz: Ente gut, alles gut!
Kontakt: https://www.palazzo.org
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